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Sicher in der Elbinselschule ankommen – ohne Elterntaxis!


Absenkbare Poller sollen gefährliches Verkehrschaos durch „Elterntaxis“ dauerhaft und wirkungsvoll vor dem Bildungszentrum Tor zur Welt stoppen. Ein entsprechender SPD Antrag wurde am Dienstag im Hauptausschuss der Bezirksversammlung Hamburg Mitte beschlossen.

Mit dem von mir initiierten Antrag setzen wir uns für eine dauerhafte Lösung ein, damit rücksichtslose Elterntaxis nicht länger die Sicherheit der Kinder vor der Elbinselschule gefährden. Die temporäre Durchfahrtssperre hindert Elterntaxis wirkungsvoll daran, bis zur Schule vorzufahren. So werden Schülerinnen und Schüler die letzten Meter bis zur Schule gefahrlos zu Fuß zurücklegen können.

 

Die Wilhelmsburger Elbinselschule am Bildungszentrum „Tor zur Welt“ gehört mit ihren mittlerweile sieben Parallelklassen zu den vier größten Grundschulen Hamburgs. Das ist vor allem morgens kurz vor Schulbeginn zu merken. Dann fährt aus allen Richtungen ein Elterntaxi nach dem anderen vor. Alle wollen gleichzeitig und unter Zeitdruck ihre Sprösslinge so nah wie möglich vor dem Eingang absetzen. Immer wieder stockt der Verkehr, entgegenkommende Autos müssen einander ausweichen. Es wird rücksichtslos gedrängelt, angehalten und gewendet bis nichts mehr geht. Auch für den Bus wird es eng. Nachmittags warten zusätzlich viele Eltern im PKW auf Gehwegen und Schulgelände am Koppelstieg auf den Nachwuchs. Zwischen den Fahrzeugen bahnen sich Kinder, die zu Fuß unterwegs sind, ihren Weg. Sie können Gefahrensituationen aufgrund ihrer Größe und ihres noch eingeschränkten Sichtfelds häufig nicht richtig erkennen.

 

Viele Eltern wollen ihre Kinder vor den Gefahren des Schulwegs schützen, indem sie sie per Auto zum Unterricht bringen - und auch wieder abholen. Und das wiederum sorgt dafür, dass die Situation rund um die Schule als besonders gefährlich wahrgenommen wird, weil die vielen Autos Chaos anrichten. Alle Versuche, diesen Teufelskreis zu durchbrechen  wie Aufklärungskampagnen, Appelle an die Vernunft, regelmäßige Kontrollen und Verwarngelder, zeigten nur kurzfristig Wirkung.

 

 

Da die Krieterstraße nicht dauerhaft gesperrt werden kann, empfiehlt die Polizei eine temporäre Durchfahrtssperre mit absenkbaren Pollern.  Dabei wird der Bereich am Koppelstieg mit den drei Zugängen zum Kreisel mithilfe von versenkbaren Pollern und vorgeschalteten Ampeln an drei Stellen weiträumig abgesperrt: Am Beginn und Ende der Einfahrten zur Krieterstraße und am Koppelstieg westlich der Einfahrt zum Lehrerparkplatz, so dass die Lehrer ihren Parkplatz weiterhin nutzen können. Diese Poller werden zur Hauptverkehrszeit der „Elterntaxis“ hochgefahren. Eine Durchfahrtmöglichkeit für Linienbusse, Polizei, Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge bleibt mit den an Bord befindlichen Transpondern weiterhin bestehen. So können die Schülerinnen und Schüler ungefährdet die letzten Meter zur Schule zu Fuß zurücklegen.

 

Mit dem IBA Projekt Bildungszentrum „Tor zur Welt“ ist 2013 ein neuer Bildungsort in Wilhelmsburg entstanden. Drei Schulen, eine Kita, ein freies Kindertheater und verschiedene außerschulische Einrichtungen

bieten hier ein umfangreiches Programm an Beratung, Bildung, Unterstützung und Kultur.


Der neu geschaffene zentrale Ankerplatz „Agora“ im Eingangsbereich des Bildungszentrums ist als zentraler
Begegnungsplatz gestaltet und verbindet die Gebäude des Bildungszentrums links und rechts der
Krieterstraße. Hier wurde die Fahrbahn der Krieterstraße klar definiert als Shared Space des Bildungszentrums
durch Straßenbelag, Fahrbahnverengung, Anrampung und großer Fußgänger - Piktogramme auf der Fahrbahn. Das Halten und Parken von Kraftfahrzeugen in Bereich der „Agora“ ist zu Gunsten der Übersichtlichkeit und der für die Verkehrssicherheit elementar wichtigen Sichtbeziehungen nicht vorgesehen. Im Süden grenzt das Schulgelände in einem Kreisverkehr an den Koppelstieg. Am Koppelstieg wirken die Gehwege im Zufahrtsbereich zum Schulgelände durch das blaue Pflaster optisch wie Parkplätze.

 

Das Problem wird sich in naher Zukunft noch verschärfen. Die Zufahrt ins Korallusviertel ist nur über die
Thielenbrücke und die Brücke „Bei der Windmühle“ möglich. Beide Brücken sind für LKW nicht geeignet.
Wenn die Brücke „Bei der Windmühle“ nicht verstärkt wird, geht zusätzlich der gesamte Baustellenverkehr
des „Neuen Korallusviertels“ auf der Krieterstraße mitten durch das Schulgelände.

 

Der Hauptausschuss hat daher beschlossen:
Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, sich bei den zuständigen Dienststellen dafür einzusetzen, dass:
1. das Bildungszentrum „Tor zur Welt“ noch vor Baubeginn des „Neuen Korallusviertels“ mit einer temporären
Durchfahrtssperre mit vorgeschalteten Ampeln und versenkbaren Pollern an Beginn und Ende
der Einfahrten zur Krieterstraße und am Koppelstieg westlich der Einfahrt zum Lehrerparkplatz
versehen wird. Diese Poller werden so programmiert, dass sie zu den Hauptverkehrszeiten der „Elterntaxis“
hochfahren.
2. Hinweise auf ein absolutes Halteverbot für die Krieterstraße im Bereich der Agora gut sichtbar angebracht
werden.
3. das blaue Pflaster der Gehwege im Zufahrtsbereich zum Schulgelände am Koppelstieg ausgetauscht
wird, damit die Gehwege besser als solche zu erkennen sind und nicht zugeparkt werden.
4. die Auswirkungen auf die Thielenstraße, besonders auf Höhe des Eingangs zum ReBBZ geprüft werden.
5. sichere Kiss-and-Go-Zonen außerhalb der temporären Durchfahrtssperre eingerichtet und deutlich
ausgewiesen werden.
6. die Brücke „Bei der Windmühle“ noch vor Baubeginn des „Neuen Korallusviertels“ so verstärkt wird,
dass sie von LKW genutzt werden kann und die Krieterstraße vom Baustellenverkehr freigehalten
wird.
7. dem Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel oder ersatzweise dem Hauptausschuss über den
Fortschritt der Arbeiten und das Ergebnis berichtet wird.




Reaktionen von Lesern


Sehr guter Antrag. Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich um 16 Uhr nach Hause fahre. Einmal wollte ich den Gegenverkehr durchlassen. Da kommt mir auf meiner Fahrbahnseite eine Mutter im Auto entgegen und bleibt direkt vor mir stehen, steigt aus usw. Sehr häufig sind die Elterntaxifahrer sehr rücksichtslos. Ich freue mich sehr, dass Sie den Antrag gestellt haben.


Finde ich sehr gut! Ich sehe das Chaos täglich vor Ort. Als normaler Fahrer hat man kaum die Möglichkeit zu den Schulzeiten 8 bzw. 16 uhr durch zu fahren. Total rücksichtslos und auf die Sicherheit der Schüler wird ebenso wenig geachtet.


Der Antrag zum Download

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SPD Antrag Temporäre Durchfahrtssperre f
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Aus der Presse


Hamburger Abendblatt, 15.03.19


Neuer Ruf Wilhelmsburg, 16.03.19, Titelseite


Elbe Wochenblatt - Wilhelmsburg, 20.03.19, Titelseite + S. 3


Hamburger Morgenpost 06.04.2019