Risse in den Deichen

Selten hatten wir einen so langen und trockenen Sommer. Das ist auch an den Deichen in Wilhelmsburg nicht spurlos vorüber gegangen. Insbesondere am Klütjenfelder Hauptdeich zwischen Spreehafenknick und Ernst-August-Schleuse hat der Deich auf seiner gesamten Länge Risse, die bis zu 40 cm tief sind. Einige Risse gehen bis zu 60 cm tief in in die Grasnarbe, die eigentlich geschlossen und fest sein sollte. Auf der letzten Deichschau am 2. Oktober waren sich die Experten einig, dass die tiefen landseitigen Risse eine Gefahr darstellen, wenn das Wasser bei einer Sturmflut so hoch steigen sollte, dass es über die Deichkrone schwappt. Diese Risse müssen kurzfristig noch vor der Hauptsturmflutsaison im November mit einem Klei-Wassergemisch aufgefüllt und verpresst werden.

Als Hintergrundinformation möchte ich noch ergänzen, dass wir während der Deichschaubegehung auch an anderen Stellen Risse mal mehr und mal weniger tief und breit entdeckten. Die Fachleute waren aber nicht sehr beunruhigt, da die Kleischicht zwischen 1.20m – 1,60 m dick ist. Es reiche, die tieferen Risse kurzfristig mit Kleiwasser aufzufüllen und zu verpressen. Das Phänomen der Trockenrisse sei nicht auf Wilhelmsburg beschränkt. Mir wurde von den Fachleuten berichtet, dass andere Deiche in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein auch davon betroffen seien. Ursache ist wohl der extrem trockene und heiße Sommer gewesen. Trockenrisse in der Kleischicht kommen wohl immer mal wieder vor. Normalerweise sind sie nicht so tief und schließen sich nach längeren Regenphasen von selbst.

Auf  Deichsicherheit legen wir Wilhelmsburgerinnen und Wilhelmsburger großen Wert. Deshalb brachte ich sofort folgenden Eilantrag in den Regionalausschuss Wilhelmsurg/Veddel am 16. Oktober 2018 ein. Der Antrag wurde mehrheitlich  gegen die Stimmen der CDU beschlossen. Von der AFD war übrigens wieder einmal kein Vertreter anwesend.