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Weniger Taubendreck in Kirchdorf-Süd - Taubenschlag einrichten

So sieht es heute aus (Fotos vom 28.01.2019): Eine Taube lässt sich vom Taubennetz nicht abhalten und sitzt auf dem Netz am Blumenkasten. Die Menschen sind sehr krativ wie z.b. mit Kabelbindern auf dem Geländer. Es nützt aber nicht viel. Die Taubensetzen sich dann darunter auf die Brüstung.


 

Zur Info:

 

Stadttauben sind verwilderte Haustauben, die vom Menschen zu standorttreuen Brutmaschinen gezüchtet wurden und ursprünglich von der Felsentaube abstammen, die an steilen Meeresklippen brütet. Stadttauben suchen ihr Futter in einem Radius von maximal 700 m und brüten bis zu zehnmal im Jahr auf Stein. Sie bevorzugen hohe Gebäude mit Simsen, Vorsprüngen und Balkonen, da sie den Klippen ähnlich sind. Kein Wunder also, dass es so viele Tauben in Hochhaussiedlungen gibt. Sie sind ständig hungrig, da sie hier nur altes Brot und andere Abfälle finden, die ihnen nicht gut bekommen. Das verursacht den flüssigen „Hungerkot“. In einem gut betreuten Taubenschlag mit Öffnungsschlitzen und vielen kleinen Nistzellen fressen die Stadttauben artgerechtes Körnerfutter statt Müll, produzieren weniger Mist und lassen diesen größtenteils im Schlag, wo der trockene Mist sauber eingesammelt und entsorgt werden kann. Sie verlassen ihr neues Zuhause kaum noch, da das Nahrungsangebot besser ist als alles, was sie auf der Straße finden. Wenn die Tauben im Schlag brüten, werden die meisten Eier durch Attrappen ausgetauscht. Das hält den Bestand niedrig. Es dauert einige Zeit, bis die Tauben den Verschlag annehmen und ein Erfolg spürbar wird. Aber das Warten lohnt sich.

 


Der Taubenschlag auf dem Dach der Centrum Moschee in St.Georg. So ähnlich könnte der Taubenschlag in Kirchdorf-Süd aussehen
Der Taubenschlag auf dem Dach der Centrum Moschee in St.Georg. So ähnlich könnte der Taubenschlag in Kirchdorf-Süd aussehen

 

Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschließt SPD Antrag

 

Ätzender Taubendreck macht viele Balkone in Kirchdorf-Süd unbenutzbar und gefährdet die Gesundheit. Artgerechtes Futter und Nistmöglichkeiten sollen die Tauben von den Balkonen der Großwohnsiedlung in den neuen Taubenschlag auf dem Dach locken. Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beteiligt sich am Taubenhaus mit bezirklichen Sondermitteln in Höhe von 15.000,- € aus dem SPD Programm „Lebenswerter Bezirk“

 

 

 

Seit meiner Begegnung mit Maria Hanika, der Vorsitzenden des Vereins Hamburger Stadttauben e.V., beschäftige ich mich mit der Idee der Taubenschläge. Je mehr ich darüber recherchierte, desto mehr überzeugte mich das Konzept der Taubenschläge.  Deshalb schrieb ich diesen Antrag. 

Taubendreck ist nicht nur an öffentlichen Gebäuden und Plätzen, sondern auch in Großwohnsiedlungen ein wachsendes Problem. Experten versprechen sich von dem tierschutzgerechten und wirkungsvollen Konzept der Taubenschläge auch gute Ergebnisse in Großwohnsiedlungen. Das ist noch viel zu wenig bekannt. Deshalb ist es richtig und wichtig, mit einer Anschubfinanzierung in Großwohnsiedlungen wie Kirchdorf-Süd mit dem erfolgversprechenden Konzept zu starten.

 

 

 

In der Großwohnanlage Kirchdorf-Süd hat jede Wohnung einen Balkon. Diese Balkone werden ungefragt von Untermietern besetzt: Verwilderte Haustauben.

 

Sie hinterlassen jede Menge ätzenden gesundheitsgefährdenden Kot und brüten hier bis zu 10 Mal im Jahr. Das verursacht Gestank und dauerndes Gegurre vor dem Schlafzimmerfenster ab 05:00 Uhr morgens im Sommer. Die Menschen in Kirchdorf-Süd könnten endlos von vergeblichen Vertreibungsversuchen berichten. Viele haben aufgegeben und nutzen den Balkon nicht mehr.. Nur ein teures professionell angebrachtes Taubennetz am Balkon hält die Untermieter wirksam fern. Das verlagert das Problem aber nur auf die noch ungeschützten Balkone, Balkonsimse, Fensterbänke, Außenanlagen und Spielplätze. Die Taubenpopulation und deren eklige Hinterlassenschaft reduzieren sich dadurch nicht.

 

 

 

Dank der emsigen Bemühungen des Vereins „Hamburger Stadttauben e.V.“ etabliert sich auch in Hamburg gerade das tierschutzgerechte und wirkungsvolle Konzept Taubenschläge zur langfristig wirksamen Reduzierung der Taubenpopulation und deren Hinterlassenschaften. In 60 Städten Deutschlands wird es längst umgesetzt wie z. B. in  Augsburg, Regensburg und Aachen. Dort wurden schon in den Neunzigern Taubenschläge errichtet, in denen man die Vögel füttert und auf Gipseiern brüten lässt. Der Kot bleibt im Taubenhaus auf dem Dach, wo er regelmäßig entsorgt wird und der Nachwuchs ist unter Kontrolle. Artgerechtes Körnerfutter sorgt für gesunde Tauben, die keine Krankheiten übertragen können. An der Südwestseite des Hauptbahnhofgebäudes, in der ehemaligen Lokführerwohnung im Mäuseturm, entstand vor drei Jahren der erste öffentliche Taubenschlag in Hamburg. Ein voller Erfolg! Nach dem Taubenschlag am Hauptbahnhof sind inzwischen zwei weitere auf dem Dach der Centrum-Moschee in St. Georg und in der Süderstraße, beim Tierheim entstanden. Die SAGA hat im Sommer 2018 den ersten SAGA Taubenschlag auf dem Dach eines Hochhauses im Mümmelmannsberg im Harvighorster Redder 51 eröffnet. Der Taubenschlag kostete rund 12.000,- €. Die Kosten des geringfügig beschäftigten Taubenschlagbetreuers  übernimmt hier die SAGA.

 

Ein Taubenschlag auf einem Dach in Kirchdorf-Süd kann die erste richtig wirkungsvolle Methode für die Reduzierung der umfangreichen Taubenpopulation und deren Kot sein. 

 

 

 

Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschließt deshalb auf ihrer Sitzung am 24.01.2019 :

 

Die Bezirksversammlung begrüßt die Errichtung eines Taubenschlags in Kirchdorf-Süd als weiteres Pilotprojekt für Großwohnsiedlungen in Hamburg-Mitte.

 

Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, sich bei der Behörde für Umwelt und Energie (BUE), der SAGA und dem Verein Hamburger Stadttauben e.V.  für die Installation und langfristige Betreuung eines Taubenschlages in Kirchdorf-Süd einzusetzen.

 

Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte stellt bis zu 15.000 Euro aus bezirklichen Sondermitteln für die Errichtung des Taubenschlags zur Verfügung, wenn die Finanzierung der langfristigen Betreuung des Taubenschlags gesichert ist.

 

Bei der Eröffnung des Taubenschlags auf dem Dach der Centrum Moschee in St. Georg mit Maria Hanika, der Vorsitzenden des Vereins "Hamburger Stadttauben e.V" .
Bei der Eröffnung des Taubenschlags auf dem Dach der Centrum Moschee in St. Georg mit Maria Hanika, der Vorsitzenden des Vereins "Hamburger Stadttauben e.V" .

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Der SPD Antrag "Weniger Taubendreck in Kirchdorf-Süd - Taubenschlag einrichten
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Aus der Presse

Hamburger Abendblatt 29.01.2019
Hamburger Abendblatt 29.01.2019

Neuer Ruf Wilhelmsburg vom 02.02.19,  Titelseite und Seite 7
Neuer Ruf Wilhelmsburg vom 02.02.19, Titelseite und Seite 7
Neuer Ruf Wilhelmsburg vom 02.02.19, Seite 7 (Fortsetzung von Seite 1)
Neuer Ruf Wilhelmsburg vom 02.02.19, Seite 7 (Fortsetzung von Seite 1)