Wochenmarkt in Kirchdorf-Süd fortsetzen

Der Donnerstags-Wochenmarkt in Kirchdorf-Süd findet seit ca. 35 Jahren in den Nachmittagsstunden statt. Seit März 2019 gibt es diesen Markt nicht mehr. Die Marktbeschicker und viele Menschen aus Kirchdorf-Süd wollen, dass die wochenmarktähnliche Veranstaltung in Kirchdorf-Süd in gewohnter Weise so schnell wie möglich fortgesetzt wird. Ich habe dazu recherchiert und einen Antrag geschrieben. Er wurde am 19.11.2019 im Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel einstimmig beschlossen.

 

Am Anfang war es nicht ganz einfach herauszufinden, warum der Wochenmarkt seit März 2019 nicht mehr stattfindet. In den letzten Wochen habe ich dann viele Gespräche mit Anwohnerinnen und Anwohnern, Marktbeschickern und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte geführt. Dann wurde klar, dass die Menschen in Kirchdorf-Süd und die Marktbeschicker ihren Wochenmarkt brauchen und ihn sehr vermissen. Sie wollen eine Fortsetzung ihres Marktes. Die Verantwortlichen im Bezirksamt hatten die Situation ganz anders eingeschätzt. Sie gingen davon aus, dass der Wochenmarkt in Kirchdorf-Süd kaum besucht wurde und nicht mehr erforderlich ist. Meine Aufgabe als gewählte Wahlkreisabgeordnete besteht nun darin, den Menschen vor Ort eine Stimme im Bezirksamt zu geben und mich für ihre Forderungen einzusetzen. Deshalb schrieb ich folgenden Antrag und brachte ihn zusammen mit meiner Fraktion und den beiden Koalitionspartnern CDU und FDP im Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel ein: 

 

Wochenmarkt in Kirchdorf-Süd fortsetzen

 

 In der Großwohnsiedlung Kirchdorf-Süd leben rund 6.200 Menschen. Dies entspricht einem Anteil von 12% aller Einwohnerinnen und Einwohner der Elbinsel Wilhelmsburg. Rund 800 Einwohnerinnen und Einwohner von Kirchdorf-Süd (13%) sind über 65 Jahre alt. Der Donnerstags-Wochenmarkt in Kirchdorf-Süd ist eine privat organisierte wochenmarktähnliche Veranstaltung und findet seit ca. 35 Jahren, zuletzt in den Nachmittagsstunden, statt. Seit März 2019 gibt es diesen Markt nicht mehr.

 

Einige Marktbeschicker sind seit vielen Jahren dabei. Gesprächen mit Ihnen ist zu entnehmen, dass sie an diesem kleinen Markt die vielen älteren Stammkundinnen und Stammkunden, mit denen ein lange gewachsenes Vertrauensverhältnis besteht, sehr schätzen. Die auf größeren Wochenmärkten vorkommenden Probleme, wie z.B. Diebstähle der ausgestellten Ware, sind hier so gut wie nicht vorhanden.

 

In den letzten Monaten machen auch immer wieder Anwohnerinnen und Anwohner unter anderem mit Unterschriftensammlungen darauf aufmerksam, dass sie ihren Wochenmarkt in Kirchdorf-Süd sehr vermissen und ihn zurück haben wollen. Darunter sind viele ältere und nicht mehr so mobile Bewohnerinnen und Bewohner, die besonders den „Textilständen“ hinterher trauern. Sie erklären, dass es Obst und Gemüse in Kirchdorf-Süd auch woanders zu kaufen gebe. Doch die Textilien und andere Waren des täglichen Bedarfs wie Stoffe, Kurzwaren, Haushaltswaren etc. gebe es in Kirchdorf-Süd nicht zu kaufen. So gehört der Wochenmarkt zur Grundversorgung in Kirchdorf-Süd dazu.

 

Weitere Recherchen ergaben, dass der Markt nicht mehr stattfindet, weil die benötigte Sondergenehmigung seit März 2019 vom Bezirksamt Hamburg-Mitte nicht mehr ausgestellt wird.

  

Organisiert wurde der Wochenmarkt bis März 2019 von einem privaten Marktmeister, der beim Bezirksamt Hamburg- Mitte regelmäßig eine Sondergenehmigung für die Nutzung des Marktplatzes beantragte und auch ohne Probleme erhielt. Dieser Marktmeister ging im März 2019 in den Ruhestand. Als Nachfolger für den privaten Marktmeister erklärt sich ein Marktbeschicker bereit, der ebenfalls schon sehr lange mit seinem Stand auf dem Markt in Kirchdorf-Süd zu finden ist. Zusammen mit 10 weiteren Marktbeschickern erklärte er im Frühjahr 2019 gegenüber dem Bezirksamt Hamburg-Mitte, dass er als verantwortlicher Nachfolger die private wochenmarktähnliche Veranstaltung  am Donnerstagnachmittag mit mehr Anbietern als in den Vorjahren aufwerten und fortsetzen wolle. Von Seiten der Behörde wurde Ablehnung signalisiert, da die Liste der 10 Marktbeschicker zu „textillastig“ sei. Dabei wird von Seiten der Behörde der Einwand nicht berücksichtigt, dass gerade die „Non-Food Stände“ der wochenmarktähnlichen Veranstaltung zur Grundversorgung vieler älterer und nicht mehr so mobiler Bewohnerinnen und Bewohner in Kirchdorf-Süd beitragen.

  

Der Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel möge daher beschließen:

  

Der Regionalausschuss begrüßt ausdrücklich eine Fortsetzung der wochenmarktähnlichen Veranstaltung auf dem Marktplatz in Kirchdorf-Süd.

 

Der Antrag wurde im Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel am 19.11.2019 einstimmig beschlossen. Jetzt dürfte der Fortsetzung des Wochenmarktes in Kirchdorf-Süd nichts mehr im Wege stehen!